Hansesprache im Mittelalter

Ein Kenner – und Entdeckerquizz

En Reis in de Spraak vun de Hansetiet

Plattdüütsch

Literatur is en wichtigen Deel vun de Kultur ut dat late Middelöller un de fröhe Neetiet. Ok in de Hansestäder un op de Kontoren hebbt sik de Lüüd wat vertellt un Texte to Papeer bröcht. Dat allens na klor in de Verkehrsspraak vun de Hanse, dat Middelnedderdüütsche.

Op düsse Siet hebbt wi allerhand Spele un Opgaven rund üm dat Thema Hanse un Plattdüütsch praat. Middelnedderdüütsche Literatur, de geern leest worden is, warrt hier vörstellt un wi verbinnt se mit de Hanse(tiet). Vun Romans in Riemels bet hen na Karken- oder Rechtstexten gifft dat hier en Överblick. Bliev en beten un warr gewohr, wat sik dor allens achter versteken deit.

Hochdeutsch

Literatur ist ein wichtiger Bestandteil spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Kultur. Auch in Hansestädten und auf den Kontoren wurden Geschichten erzählt und Texte aufgeschrieben. Dies geschah auch in der hansischen Verkehrssprache: dem Mittelniederdeutschen.

Auf dieser Seite findest Du eine Vielzahl interaktiver Spiele und Aufgaben rund zum Thema Hanse und Niederdeutsch. Beliebte mittelniederdeutsche Literatur wird hier vorgestellt sowie der mögliche kulturelle Bezug zur Hanse(zeit). Von Versromanen und Lyrik bis hin zu Bibel- und Rechtstexten wird hier ein Einblick geboten, also bleib doch eine Weile und erfahre mehr!

English

Literature isan important part of late medieval and early modern culture. Stories were also told or written down in Hanseatic cities and offices. This also happened in the language of Hanseatic merchants: Middle Low German.

On this page you will find a variety of interactive games and tasks on the subject of the Hanseatic League and Low German. Popular Middle Low German literature is presented here as well as the cultural reference to the Hanseatic League. This page comprises everything from verse novels and poems up to biblical and legal texts, so feel free to stay for a while and find out more!

Wi wünscht veel Pläseer bi´t Utproberen!

Deel I: Dat Epos Reynke de Vos

Plattdüütsch
En echten Klassiker in de nedderdüütsche Literatur is de Vertellen vun „Reynke de Vos“. Hüüt kennt jeedeen den „Reineke Fuchs“. In´t Johr 1498 is dat Versepos in Lübeek druckt worden. De Vörlaag weer Middelnedderländsch. Vertellt warrt de Geschicht vun den achtertückschen Voss. Dat duer nich lang, dor is düsse Klassiker ünner anneren ok vun Goethe op Hoochdüütsch vertellt worden. Dat Middelnedderdüütsche weer hier so wat as en Brüchenspraak. Dat Epos vertellt de Geschicht vun Reynke, de klook un achtertücksch de anneren Deerter uttricksen deit, sülvens in de Kniep kümmt un sik dor jümmers wedder ruthaalt. De Utschnitt ünnen wiest den Anfang vun dat Wark. De Deerter klaagt vör den König Nobel ehr Pien un vertellt vun dat böse Drieven vun Reynke. Kiek mal, wat Du den Text versteihst. Achteran kannst Du gewohr warrn, wat Du allens richtig verstahn hest.

Hochdeutsch
Ein wahrer Klassiker niederdeutscher Literatur ist das Tierepos „Reynke de Vos“, heute bekannt als „Reineke Fuchs“. Ursprünglich wurde es im Jahre 1498 in Lübeck auf Grundlage einer mittelniederländischen Vorlage gedruckt. Die Geschichte des gerissenen Fuchses wurde daraufhin schon bald ein Klassiker im deutschsprachigen Raum und unter anderem von Goethe auf Hochdeutsch neu interpretiert. Das Mittelniederdeutsche war hier sowas wie eine Brückensprache.
Das Epos erzählt die Geschichte Reynkes, der durch seine Gerissenheit und Schläue den Rest der Tiergesellschaft des Löwenkönigs Nobel austrickst und sich aus manch brenzlicher Lage rettet. Der folgende Ausschnitt zeigt den Auftakt des Werkes, in dem die Tiere König Nobel ihr Leid über die Schandtaten Reynkes klagen. Schau mal, was Du alles verstehst. Du kannst Dir dazu die unten gestellten Aussagen anschauen und versuchen, die korrekten auszuwählen!

English
A true classic of the Low German literature is the animal epos „Reynke de Vos“, today better known as „Reineke Fuchs“. Originally printed in Lübeck in 1498 as the translation of a Middle Dutch novel, the story of the crafty fox soon became a true classic amongst german-speaking countries and was for instance reinterpreted in High German by Goethe. Middle Low German has thus functioned as a bridge-language.
The epos tells the story of the fox Reynke, who is able to trick the animals in the kingdom of lion king Nobel in order to safe himself from every dangerous situation. The following excerpt shows the beginning of the story, with the animals complaining about Reynke’s mischief. When reading through the text, see how much you already understand. Afterwards, you can read through the following theses and try to choose the correct ones.

In „Reinke de Voss“ benehmt sik de Deerter as Minschen. De Klerus un de Adel warrt mit Hohn un Spott dorstellt. Ok de velen bunten Naams vun de Deerter speelt en Rull. Vele dorvun sünd vun den plattdüütschen Översetter afännert oder uttuuscht worden. Hier kannst du en Bookstavennett finnen. Dor steekt all Naams vun de Deerter binnen. Kannst Du se finnen?

Im „Reynke de Vos“ benehmen sich die tierischen Charaktere sehr menschlich, dadurch wird an vielen Stellen der Klerus und Adel kritisiert. Auch die zahlreichen bunten Namen der Tiere vermenschlichen sie. Viele davon wurden vom niederdeutschen Übersetzer abgeändert oder gänzlich ausgetauscht. Hier findest Du ein Buchstabennetz, in dem Tiernamen des Werks zu finden sind. Kannst Du alle ausfindig machen?

In „Reynke de Vos“ the animals behave like humans and are thus used to criticize the clergy and nobility. The numerous colourful names of the animal characters further help to humanize them. Many of them have been changed or completely replaced by the Low German translator. Here you will find a letter network in which animal names from the work can be found. Can you find them all?

Nich blots de Texten vun „Reynke de Voss“ sünd spannend. In´n Druck vun Lübeek ut dat Johr 1498 sünd Biller opnahmen worden, de ut Holt sneden sünd. Se wiest Szenen ut de Vertellen un verscheden Deerter. Du kannst nu in uns lütt Speel Pore vun de Deerter söken. Wenn Du en Poor finnen deist, kriggst Du wat över ehr Naams in verscheden Spraken to weten!

Nicht nur der Text des „Reynke de Vos“ ist spannend. Dem Lübecker Druck von 1498 wurden ebenfalls viele Holzschnitze als Bebilderungen zugefügt, die Szenen der Geschichte und verschiedene Tiere darstellen. Nun kannst Du versuchen, bei einem kleinen Paar-Suchspiel die verschiedenen Tierpaare zu finden und zusätzlich etwas über ihre Namen in verschiedenen Sprachen zu erfahren!

Not only the text of „Reynke de Vos“ is exciting. The Lübeck print of 1498 was also accompanied by numerous woodcut illustrations depicting scenes from the story and a variety of animals. Now you can try to find the different pairs of animals in a little game and also learn about their names in different languages!

Deel II: De Roman Valentin un Namelos

Plattdüütsch

De Hansekooplüüd hebbt över Lännergrenzen weg Kuntakte pleegt. So hett sik ergeven, dat Literatur in dat Middelnedderdüütsche översett worden is – to´n Bispeel ut dat Middelnedderländsche. Ok wenn de Literatur meist dörch Vertellen wiedergeven worden is, is doch dat een oder annere ok opschreven worden.

De Versroman „Valentin un Namelos“ is een vun düsse Bispele. Dat kunn sien un dat is rund üm dat Hansekontor Brügge na en Vörlaag ut dat Middelnedderländsche entstahn. Dat Wark vertellt vun Ridder un Jungfruen, Riesen, Töverringe un de Macht vun dat depe Band twischen Bröder un de Familie.

In den Utsnitt ünnen mütt sik de modige Ridder Blandemer mit sien Herrin Phila gegen en bösen Minschen dörchsetten un so en jungen Daam retten. Lees den Afsnitt un versöök mal, wat Du utklamüstern kannst, wat dor glieks mallöört. Klick Di achteran dörch de Fragen!

Hochdeutsch

Die Hansekaufleute haben auch länderübergreifend Kontakte gepflegt. Dadurch wurde im Spätmittelalter auch Literatur ins Mittelniederdeutsche übersetzt – zum Beispiel aus dem Mittelniederländischen. Das geschah zwar meistens mündlich, aber es gab doch auch einige schriftliche Überlieferungen.

Der Versroman „Valentin und Namelos“ gilt als eines dieser Beispiele. Möglicherweise ist es im Umkreis des Hansekontors Brügge auf mittelniederländischer Grundlage entstanden. Das Werk erzählt von Rittern und Jungfrauen, Riesen und magischen Ringen sowie der Macht brüderlicher bzw. familiärer Bande.

Im folgenden Ausschnitt muss sich der mutige Ritter Blandemer mit seiner Herrin Phila gegen einen Feind behaupten, um eine junge Dame zu retten. Lies Dir den Abschnitt einmal durch und versuche zu entschlüsseln, was da eigentlich passiert. Klick dich danach durch die Fragen!

English

The Hanseatic merchants also maintained cross-border contacts. As a result, literature was also translated into Middle Low German in the late Middle Ages – for example, from Middle Dutch. This was mostly done orally, but there are also some written remnants.

The verse novel „Valentin and Namelos“ is considered one of these examples. It may have been translated in the vicinity of the Hanseatic port of Bruges from a Middle Dutch original. The work tells of knights and maidens, giants and magic rings as well as the power of fraternal or family ties.

In the following extract, the brave knight Blandemer and his mistress Phila have to stand up to an enemy in order to save a young lady. Read through the passage once and try to decipher what is actually happening. Then click through the questions!

Just so an in de Aventüürromaans ut dat Middelöller mööt dor ok Saken mallören, de magisch un phantastisch sünd. So mööt sik de Bröder Valentin un Namelos just so as de Ridder Blandemer un sien Herrin Phila in de Vertellen gegen Riesen dörchsetten. Kiek op den Text ünnen un füll de Wöör in, de fehlen doot.

Passend zum mittelalterlichen Abenteuerroman dürfen auch übernatürliche Elemente in der Geschichte nicht fehlen! So müssen sich sowohl die Brüder Valentin und Namelos als auch der Ritter Blandemer und seine Herrin Phila in der Handlung gegen jeweils einen Riesen behaupten. Schaue Dir den folgenden Textausschnitt an und versuch, die richtigen Wörter in die Lücken einzusetzen!

In tradition of the medieval adventure novel, supernatural elements must not be missing from the story! The brothers Valentin and Namelos as well as the knight Blandemer and his mistress Phila each have to stand up to a giant in the plot. Look at the following text extract and drag the correct words in the gaps!

Deel III: De middelnedderdüütsche „Bugenhagen-Bibel“

Plattdüütsch

Een vun de wichtigsten middelnedderdüütschen Texte is de Lübeeker Bibel vun 1533/34. De warrt na ehren Rutgever Johannes Bugenhagen ok „Bugenhagen-Bibel“ nömt. Vörlaag weer de Lutherbibel. Man de Bugenhagen-Bibel is noch vör de Lutherbibel druckt worden. De Bugenhagen-Bibel weer ok de Vörlaag vun de däänsche Luther-Vullbibel.

Ünnen sühst Du´n Utsnitt ut dat Lukas-Evangelium – de Wiehnachtsgeschicht. Kiek mal, wat Du de Wöör an de richtige Steed trecken kannst!

Hochdeutsch

Eines der wichtigsten mittelniederdeutschen Textzeugnisse ist die Lübecker Bibel von 1533/34, die wegen ihres Herausgebers Johannes Bugenhagen auch „Bugenhagen-Bibel“ genannt wird. Als erste Übersetzung der Lutherbibel erschien sie noch vor der vollständigen hochdeutschen Ausgabe im Druck. Sie war im nordeuropäischen Raum auch Vorlage für weitere Bibeltexte, etwa die erste dänische Luther-Vollbibel.

Im Folgenden findest Du einen Ausschnitt aus dem Lukas-Evangelium – die Weihnachtsgeschichte. Versuche doch einmal, die fehlenden Wörter in den Text zu ziehen! 

English

One of the most important Middle Low German texts is the Lübeck Bible of 1533/34, also called the „Bugenhagen Bible“ because of its editor Johannes Bugenhagen. As the first translation of the Luther Bible, it appeared in print even before the complete High German edition. It was also the model for other Bible texts in northern Europe, such as the first Danish Luther Bible.

Below you will find an excerpt from the Gospel of Luke – the Christmas story. Try to draw the missing words into the text! 

So süht de Druck ut!

De Wert vun de Bugenhagen-Bibel liggt nicht blots in de Spraak. Ok de Drucke sünd fein antokieken.

Ünnen sühst Du en Utwahl vun düsse Biller ut de Bugenhagen-Bibel. Se wiest Szenen ut dat ole un dat ne´e Testament. Welkeen Woort höört to dat
ne´e un welkeen to dat ole Testament ?

Der Wert der Bugenhagen-Bibel liegt nicht nur in ihrer Sprache, sondern auch in den zahlreichen Holzschnittdrucken und Illustrationen.

Im Folgenden findest Du eine kleine Auswahl von Druckbildern der Bugenhagen-Bibel. Sie stellen verschiedene Szenen aus dem Alten und Neuen Testament dar – kannst Du die Bilder in diese zwei Kategorien einordnen?

The value of the Bugenhagen Bible lies not only in its language, but also in the numerous woodcut prints and illustrations.

In the following you will find a small selection of these prints from the Bugenhagen Bible. They depict different scenes from the Old and New Testaments – can you classify the pictures into these two categories?

Deel IV: De Sassenspegel/Sachsenspiegel

Plattdüütsch

Een vun de öllsten Texten, de obschreven worden sünd, dat is de Sassenspegel. Dat is en Sammeln vun Rechtstexten, de sik op dat Land- un Lehnsrecht vun dat Middellöller betrecken deit. Se Sassenspegel hett bet wiet na de Neetiet rin golden. In de eerste Hälft vun dat 13.Johrhunnert hett Eike von Repgow den Text schreven. De hett nich blots in all Landstreken vun den düütschsprakigen Ruum gollen, sunnern weer to´n Deel ok in Noordeuropa in de Hansetiet Grundlaag för´t Recht.

Hier findst Du en Utsnitt ut een vun de veer Sassenspegel-Handschriften mit Biller in de Lannesbibliothek Ollenborg:

Hochdeutsch

Einer der ältesten Texte des Mittelniederdeutschen ist der Sachsenspiegel, ein gesammelter Rechtstext zum mittelalterlichen Land- und Lehnsrecht, der weit bis in die Neuzeit hinein seine Verwendung fand. Geschrieben wurde er in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts von Eike von Repgow. Er hat dabei nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern teils auch in Nordeuropa zur Zeit der Hanse als Rechtsgrundlage gedient.

Hier findest Du einen Ausschnitt aus einer der insgesamt vier bebilderten Handschriften des Sachsenspiegels, aufbewahrt in der Landesbibliothek Oldenburg:

English

One of the oldest texts in Middle Low German is the „Sachsenspiegel“ (Saxon Mirror), a collected legal text on medieval land and feudal law, which was used well into modern times. It was written in the first half of the 13th century by Eike von Repgow and served as a legal basis not only in German-speaking countries, but also in northern Europe during the Hanseatic times.

Here you will find an excerpt from one of the four illustrated manuscripts of the Sachsenspiegel, kept in the Oldenburg State Library:

Bi de velen Biller fallt op, dat se sik op dull christliche Werte, den hilligen Geist un dat Oordeel vun Gott betrecken doot – so as Repgow dat ok darstellt hett. Kiek de Biller nipp un nau an und versöök mal, wat Du de Schrift lesen kannst. Achteran kannst Du de Wöör blangenan insetten!

Bei vielen Bildern fällt der christliche Bezug auf – etwa zum heiligen Geist oder dem Jüngsten Gericht. Dies bezieht sich dabei auch auf Repgows Text. Betrachte den folgenden Ausschnitt und versuche, die Schrift zu entziffern. Im Anschluss kannst Du die fehlenden Wörter in den Lückentext daneben einfügen!

In many of the pictures, the Christian reference is striking – for example, to the Holy Ghost or the Last Judgement. This also refers to Repgow’s text. Look at the following excerpt and try to decipher the writing. Then you can fill in the missing words in the transcription next to it!

Büst Du warm worden mit de Schrift? Denn kiekt wi, wat dor steiht. Ünnen sühst Du en modern Översetten vun de Utsnitte. Kiek mal, wat Du eerst de middelnedderdüütsche Test versteihst. Achteran kannst Du verglieken.

Bist Du mit der Schrift warm geworden? Dann schauen wir mal, was da genau steht. Unten findest Du eine moderne Übersetzung der Textausschnitte. Überlege zuerst, wie viel Du von der Mittelniederdeutsche Version verstehst. Danach kannst Du vergleichen.

Have you warmed up to the writing? Then let’s see what it says exactly. Below you will find a modern translation of the text excerpts. First think about how much you understand of the Middle Low German version. Then you can compare.

Deel V: Hansegedichten över den Dreekronenkrieg

Plattdüütsch

Ünnen steiht en lütt Gedicht ut dat 16. Johrhunnert. Kannst Du dat lesen un de Wöör insetten, de fehlen doot? Versteihst Du, worüm dat dor geiht?

Hochdeutsch

Unten findest Du ein kurzes Gedicht aus dem 16. Jahrhundert. Kannst Du es lesen und die fehlenden Wörter einsetzen? Vielleicht verstehst Du auch schon, worum es geht!

English

Below you will find a short poem from the 16th century. Can you read it and fill in the missing words? Maybe you already understand what it is about!

Achtergrund vun dat Stück is de Dreekronenkrieg (1563-1570) twischen Dänemark (un de Hanse) un de Schweden. Se wullen wisse Landsteken för sik un hebbt den Hannel mit Russland behinnert. De „Magelosa“, „Makalös“ oder ok „Mars“ weer en Kriegsschipp vun de Schweden. Dat is in´t Johr 1564 bi en Seeslacht ünnergahn.

Kiek dat Gedicht noch eenmal an un söök ut, welkeen Satz passen deit.

Hintergrund des Stückes ist der Dreikronenkrieg (1563-1570) zwischen Dänemark (und der Hanse) und den Schweden. Diese wollten Ländereien erobern und haben den hansischen Handel mit Russland behindert. Die „Magelosa“, bzw. „Makalös“ oder „Mars“, war ein schwedisches Kriegsschiff, das im Jahre 1564 während einer Seeschlacht versank. 

Schau Dir das Gedicht noch einmal an und wähle dann die richtigen Thesen aus!

The background of the play is the Northern Seven Years‘ War (1563-1570) between Denmark (and the Hanseatic League) and the Swedes. The latter wanted to conquer lands and obstructed the Hanseatic trade with Russia. The „Magelosa“, or „Makalös“ or „Mars“, was a Swedish warship that sank during a sea battle in 1564. 

Look at the poem again and then choose the correct theses!

Kiekt wi noch eenmal op dat Gedicht.

Kannst Du dat in dat Plattdüütsch vun uns Tiet oder in´t Hoochdüütsche översetten?

Werfen wir also ein letztes Mal einen Blick auf das Gedicht.

Kannst Du es ins moderne Hoch- oder Niederdeutsche übersetzen?

So let’s take a last look at the poem.

Can you translate it into modern High or Low German?

Deel VI: Hansegedichten över Holland un Lübeek

Plattdüütsch

Hier hebbt wi noch en Stück ut en middelnedderdüütsches Gedicht ut de Hansetiet – ut dat 16.Johrhunnert.

Dorachter stickt, dat de däänsche König Christian II wedder op den Thron trüch wull. He müss sik gegen sien egen Broder Friedrich un de Hansestadt Lübeek dörchsetten. Help hett he sik ut Nederland haalt. So is dat Land an de Noordsee noch starker in Konkurranz mit de Hanse kamen.

Dat Gedicht vertellt vun twee Kanten – eenmal ut Sicht vun Nederland un denn ut Sicht vun de Hanse. Beide Sieden gaht groff, kriddelig un mit spitze Tung gegeneenanner an un ökelt rüm. Kannst Du in den Afsnitt ünnen all Hansestäder mit ehr Ökelnaams un Ümschrieven finnen?

Hochdeutsch

Im Folgenden findest Du den Auszug eines weiteren mittelniederdeutschen Gedichts der Hansezeit aus dem 16. Jahrhundert.

Historischer Hintergrund ist der Versuch des entthronten dänischen Königs Christian II im Jahre 1531, die skandinavische Herrschaft zurückzuerlangen und sich damit gegen seinen Bruder Friedrich sowie die Hansestadt Lübeck zu behaupten. Als Unterstützung ist er damit eine Allianz mit den Niederlanden eingegangen, wodurch die Rivalität zwischen Hanse und Niederlande weiter verstärkt wurde.

Dieses Gedicht erzählt aus beiden Perspektiven – der Niederlande und der Hanse. Es ist gefüllt mit spitzzüngigen Bemerkungen und z.T. defamierenden Spitznamen für bestimmte Städte und Länder. Kannst Du im folgenden Abschnitt alle erwähnten Hansestädte sowie ihre Spitznamen und Umschreibungen finden? 

English

In the following you will find an excerpt of another Middle Low German poem of the 16th century.


Its historic context dates back to the Danish king Christian III’s attempt to reestablish himself as the skandinavian ruler, thus having to fight against his brother Friedrich as well as the Hanseatic City Lübeck. For his militaric endeavors he made an alliance with the Netherlands, further creating conflict between the Hanseatic League and the Netherlands.

The Poem presents two narratological perspectives – both of the Netherlands and the Hanseatic League. It is riddled with snarky comments and defaming nicknames for certain cities and countries. Read through the following excerpt. Can you find every mentioned Hanseatic City as well as its nicknames?

Ünnen sühst Du Wappen, de sik op de Ökelnaams vun de Hansestäder betrecken doot. Treck de Teken an de rechte Steed un kiek, welkeen vun de Städer dorachter steken deit.

Im Folgenden findest Du heraldische Symbole (Wappen), welche sich auf die Spitznamen der Hansestädte in unserem Gedicht beziehen. Ziehe die Symbole an die richtigen Stellen und schau, welche Städte sich dahinter verbergen! 

Below you will find heraldic symbols (coats of arms) that refer to the nicknames of the Hanseatic cities in our poem. Drag the symbols to the right places and see which cities are hidden behind them! 

Kannst Du den Text in´t moderne Hoochdüütsch bringen?

Achteran gifft dat en Text op dat Hoochdüütsch vun vundag. De hett aver Lücken. Kriggst Du de füllt? Un kannst Du de Ökelnaams vun de Städer dörch den richtigen Naam ersetten?

Kannst Du den Text jetzt ins moderne Hochdeutsch übersetzen?

Im Anschluss ist ein Übersetzungsvorschlag vorgegeben, allerdings mit einigen Lücken. Kannst Du sie füllen? Ersetze dabei auch die Spitznamen der Städte mit den richtigen Städtenamen.

Can you now translate the text into modern High German?


A translation is given below, but with some gaps. Can you fill them in? Also try replacing the nicknames of the cities with the correct city names.

Literaturverteken / Literaturverzeichnis

Primärliteratur

Lübecker Bibel, 1533, Digitalisat der Staatsbibliothek zu Berlin. Link: https://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht?PPN=PPN867018100&PHYSID=PHYS_1034&DMDID=DMDLOG_0006

Mantels, Wilhelm: Niedersächsische Lieder, in: Zeitschrift für Lübeckische Geschichte 1 (1860), S. 93-121.

Reynke de Vos, 1498, Digitalisat der Staatsbibliothek zu Berlin. Link: https://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht?PPN=PPN739948830&PHYSID=PHYS_0001&DMDID=

REINKE DE VOS: nach der ältesten Ausgabe (Lübeck 1498). Mit Einleitung, Anmerkungen und einem Wörterbuche. Hrsg. und kommentiert von August Lübben. 1867. Oldenburg: Gerhard Stalling.

Sachsenspiegel, Oldenburger Bilderhandschrift, 1336. Digitalisat der Landesbibliothek Oldenburg. Link: https://digital.lb-oldenburg.de/ihd/ssp/content/titleinfo/192428

Valentin und Namelos: Mittelniederdeutsch und Neuhochdeutsch. Hrsg., kommentiert und übersetzt von Erika Langbroek & Annelies Roeleveld, unter Mitarbeit von Arend Quak. 1997. Amsterdam: Rodopi.

Sekundärliteratur

Knollmann, Wilhelm (1998): Die bunten Bilder des Oldenburger Sachsenspiegels: Erläuterungen ausgewählter Abbildungen und der zugrundeliegenden Rechtstexte. Oldenburg: Isensee.

Teske, Hans (1938): Der niederdeutsche Literaturkreis in Brügge im Mittelalter. Quickborn 32, S. 86-88.

Zellmann, Ulrike (2003): Doppelte Gewalt. Die niederdeutsche Lesart des Zwillingsromans ‚Valentin und Namelos’. In: Angelika Lehmann-Benz/ Ulrike Zellmann/Urban Küsters (Hrsg.): Schnittpunkte. Deutsch-Niederländische Literaturbeziehungen im späten Mittelalter. Münster: Waxmann. S. 145-166.

Bildquellen

Adler: N3MO (nach Kurt Weideman), Public domain, via Wikimedia Commons. Link: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:DEU_Luebeck_COA.svg (Zugriff 13.04.2022)

Bugenhagen-Bibel, Titelseite: Bild: Erhard Altdorfer ; scan: user:Concord, Public domain, via Wikimedia Commons. Link: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:LubeckBible1533.jpg (Zugriff 13.04.2022)

Gans im „Reynke de Vos“: Mohnkopfdruckerei des Hans van Ghetelen, Public domain, via Wikimedia Commons. Link: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:ReynkeDialogV%C3%B6gel.1498.jpg (Zugriff 13.04.2022)

Löwe: Gustav Adolf Closs, Public domain, via Wikimedia Commons. Link: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:DEU_Landkreis_Lueneburg_COA.svg (Zugriff 13.04.2022)

Nesselblatt: MicheletB, CC BY-SA 3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons. Link: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Feuille_d%27ortie.png (Zugriff 13.04.2022)

Stierkopf: Ipankonin, CC BY-SA 3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons. Link: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mecklenburg_Arms.svg (Zugriff 13.04.2022)

Die übrigen verwendeten Bilder wurden direkt aus den o.a. Digitalisaten entnommen.

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